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AutorenbildYoga on the Move

Focus of the Month - November

Pratyāhāra (प्रत्याहार) – Rückzug der Sinne


Beitrag von Uta Eismann


Übersetzung


Pratyāhāra ist das fünfte Element des achtgliedrigen yogischen Weges von Patanjali. Es schlägt eine Brücke zwischen den vier äußeren Qualitäten (Yama, Niyama, Asana, Prāṇāyāma) und dem inneren Yoga (Pratyāhāra, Dhāraṇā, Dhyana und Samādhi).


Das Wort Pratyāhāra hat seinen Ursprung in zwei Sanskrit-Wörtern: prati und ahra. Prati kann mit "entgegengesetzt" oder "sich von etwas entfernen" übersetzt werden und ahara bedeutet Nahrung oder alles, was wir zu uns nehmen. Setzt man diese beiden Wörter zusammen, so kann Pratyāhāra mit "sich von den überreizten Sinnen unserer Alltagswelt entfernen" übersetzt werden.


Asana


Wenn wir den achtgliedrigen yogischen Weg betrachten, sind Asana und Pranayama die Schritte vor dem Eintritt in Pratyāhāra. Lade dich in deiner Asana-Praxis dazu ein, jede Haltung in Verbindung mit deinem Atem zu spüren. Respektiere deine momentanen körperlichen Grenzen und beobachte immer wieder deine Empfindungen. Besonders wenn wir in einer Gruppe üben, können wir durch das, was um uns herum geschieht, abgelenkt werden. Wir fallen leicht in einen urteilenden und konkurrierenden Geist zurück.

Versuche von Zeit zu Zeit, mit geschlossenen Augen zu üben, lade dich ein, wirklich von innen zu fühlen, ohne dich von äußeren Empfindungen ablenken zu lassen. Übe auch manchmal ohne Musik - und höre stattdessen auf deinen Atem. Spüre in diese Verbindung mit dir selbst und der Gruppe um dich herum, wenn du mit anderen Yogis und Yoginis übst.


- Übe in diesem Monat öfter Vorbeugen, um dir selbst näher zu sein und deine Rückseite, deine Vergangenheit, zu dehnen.


- übe Karnapidasana (Knie-Ohr-Haltung), da du in dieser Haltung deine Sinne sehr gut zurückziehen kannst, während du deine Ohren mit den Knien verschließt


Pranayama


Praktiziere Bhramari Pranayama (Bienensummen Atmung), da es hilft, deine Sinne innerhalb weniger Minuten zurückzuziehen.


1. Wähle einen bequemen und aufrechten Sitz deiner Wahl.


2. Schließen Sie die Ohren mit den Daumen, legen Sie die Zeigefinger sanft über die Augen, die Spitzen der Mittelfinger auf die Seiten der Nasenlöcher, die Ringfinger auf die Oberlippe und die kleinen Finger auf die Unterlippe. Diese Handhaltung (Mudra) wird "Schließen der sieben Tore" oder "Shanmukti Mudra" genannt.


3. Höre eine Weile auf den Klang deines Atems.


4. Atme ruhig und tief weiter, aber summe beim Ausatmen wie eine Biene. Wenn es nach dem Ein- oder Ausatmen Pausen gibt, lass sie zu.


5. Beende die Übung, wenn du spürst, dass deine Arme müde werden. Lege dann die Hände wieder auf die Knie oder in den Schoß und spüre noch eine Weile mit geschlossenen Augen nach innen. Verbinde dich mit den Empfindungen, die das "Bienensummen" in dir hinterlassen hat.


Pratyāhāra im Alltag


Gerade im alltäglichen Leben, in dem stetig eine Flut von Informationen auf uns einprasselt, in dem wir Leistung bringen sollen und immer verfügbar sein sollen, wird Pratyāhāra mehr denn je gebraucht.


Erlaube dir auch mal weniger zu tun. Besonders jetzt, wo wir uns in der Jahreszeit des Herbstes befinden.

Vielleicht merkst du, dass du einfach mehr Ruhe brauchst, mehr Zeit, um zur Ruhe zu kommen und den letzten Monat und all die Erfahrungen, die du bis jetzt gemacht hast, zu verdauen. Sehe dir die Natur als Beispiel an. Die Natur kommt langsam mehr und mehr zur Ruhe. Die Bäume lassen ihre Blätter los und halten sie nicht mehr fest. Da wir ein Teil der Natur sind, sind wir immer beides - Yin und Yang. Wir brauchen beide Qualitäten, um unser inneres Gleichgewicht herzustellen. Nehme dir etwas Zeit, um über das vergangene Jahr nachzudenken, während wir nun in die letzten Wochen des Jahres 2021 eintreten. Sei dankbar für alles, was du erreicht hast und für alles, was du bist.


Reduziere die Zeit am Bildschirm und die Informationsflut, vor allem in den Nächten, um dein Nervensystem vor dem Schlafen zu beruhigen.


Übe auch, Nein zu sagen. Man kann es einfach nicht immer allen recht machen. Plane Zeit für dich selbst ein und priorisiere diese Zeit zum Ausruhen genau so, wie alles andere in deinem Wochenplan.


Hab einen tollen Monat November!


Weitere Lektüre und Quellen


https://en.wikipedia.org/wiki/Pratyahara


https://www.fitsri.com/yoga/pratyahara


https://vedanta-yoga.de/yoga-sutra/audio-kommentare/vortraege-zum-yogadarshana-2-46-55-asana-pranayama-pratyahara/


https://www.yogaeasy.de/artikel/bhramarin-das-bienensummen-mit-anleitung

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